Ich hab nur einen kleinen Stein …
… aber einen großen Gott, so heißt es in einem Lied aus dem Kindermusical David & Goliat.
Wir haben nur ein kleines Gästehaus aber einen großen Gott, der es durch 70 Jahre Geschichte mit vielen Herausforderungen geführt hat. So wie David mit Gottvertrauen und Mut dem Riesen Goliat entgegentrat, haben wir uns an die Planung einer Kindermusicalfreizeit mit 50 Kindern und 20 Mitarbeitern gemacht, obwohl das Bibelheim Kottengrün nur 51 Betten hat.
Die Idee kam auf, da die ersten Gäste 1952 auch Kinder waren. Damals wurde eine große Kinderfreizeit in der Lausitz kurzfristig abgesagt und so wurden die Kinder auf verschiedene Häuser in Sachsen aufgeteilt, eins davon war das noch nicht ganz fertige Gästehaus in Kottengrün. Da auch in den letzten beiden Jahren viele Kinderveranstaltungen wegen Corona ausgefallen sind, wollten wir mit unserem Jubiläum den Kindern wieder eine besondere Zeit bieten.
Und so begrüßten wir am 17. Juli die Kinder und Mitarbeiter in Kottengrün. Für die Chorproben hatten wir den Gasthof in Kottengrün mit angemietet, zwei Räume im Bibelheim benötigten wir als Speisesaal, Sauna und Tischtennisraum wurden mit zum Schlafen verwendet, ein Zelt im Garten wurde fürs Nachmittagsprogramm benötigt und die Bibelheim Werkstatt gestalten wir zum Mitarbeiterruheraum um.
Falk und Dorothee Schönherr hatten sich viele Aktionen für die Nachmittage überlegt und brachten an den Vormittagen den Kindern die Geschichte von David kreativ bei. Eine warme Ferienwoche mit über 35 Grad führten uns dreimal ins Freibad. Ab Donnerstag probten wir zusammen mit der Teenieband der Musikschule Rodewisch unter der Leitung von Thomas Knoll, diese hatten bereits seit Anfang des Jahres die Lieder einstudiert. Die Theaterszenen probten Matthias Sandner, Johanna Jacob und Selina Chervenkov und Michaela Polomsky studierte die Solos und Zweiten Stimmen ein. Die Chorproben und am Ende auch die Aufführung wurden von Marie-Luise Rißmann geleitet und dirigiert. Für eine bessere Koordinierung wurden die 50 Kinder in sechs Kleingruppen mit je zwei Mitarbeitern eingeteilt, so konnten diese besser gesteuert und beaufsichtigt werden.
Trotz der Hitze waren die Kinder mit Begeisterung dabei und die gesundheitlichen Ausfälle hielten sich in Grenzen. In der Küche wurde zusätzliches Personal geordert, ein Ferienschüler spülte den ganzen Tag Geschirr, naja fast den ganzen Tag. Frühstück, Snackpause, Mittagessen, Kaffeetrinken und Abendbrot mussten für die über 70 Leute gestemmt werden, einen großen Dank an das Küchenpersonal!
Am Samstag den 23. Juli mussten die Kinder bereits vor dem Frühstück ihre Taschen gepackt haben, da sie neun Uhr mit dem Reisebus nach Auerbach zur Aufführung fuhren. Nun stand die erste Generalprobe in der Kirche an, welche bereits am Freitag mit der notwendigen Licht- und Tontechnik ausgestattet wurde. Eine Herausforderung für die Kinder sich vom kleinen Gasthof auf die große Kirche mit der vielen Technik umzustellen, aber es funktionierte gut und die Kinder konnten nach zwei gelungen Proben zum Mittagessen. Um das Lampenfieber zu minimieren, wurden in der freien Zeit bis zur Aufführung noch Spiele gemacht. Kurz nach 14 Uhr startete die Aufführung in einer vollen Kirche, über 500 Leute waren gekommen und konnten das Musical bestaunen. Eine wirkliche Meisterleistung der Kinder, welche vor so viel Publikum eine professionelle Leistung darboten. Im Anschluss an das Musical luden wir noch alle Gäste zum Kirchenkaffee ins Kirchgemeindehaus ein, wir haben ja schließlich 70. Geburtstag und der wollte noch gefeiert werden. Viele fleißige Kuchenbäcker hatten über 36 Kuchen gezaubert und so konnten die Gäste gut bewirtet werden. Einen großen Dank an die Gemeinschaft in Auerbach und an die vielen Kuchenbäcker für die Unterstützung des Kirchenkaffee´ s.
„Mein Gott wird für mich kämpfen, darum fürchte ich mich nicht…“ heißt es weiter in dem angefangenem Lied. Dies haben wir nicht nur bei der Durchführung und Planung des Musicals, sondern auch in den letzten beiden Corona-Jahren hier deutlich gespürt. Wir müssen uns nicht über Dinge aufregen die uns als Hindernisse den Weg versperren, wir sollten lieber fragen wohin uns Gott damit führen will, denn „Denen die Gott lieben, werden alle Dinge zum Besten dienen“ (Röm, 8,28). In diesem Sinne danken wir allen Betern und Unterstützern die unser Haus tragen und unserem großen Gott, der uns auch weiterhin durch die stürmischen Zeiten führen wird.
Herzliche Grüße
Marie-Luise und Martin Rißmann (Hauseltern Bibelheim Kottengrün)